Unsere Geschichte

Von der Idee zur Realität
Cintia Jaime und Daniel Winzenried, die Gründer der ES VICIS Stiftung, erkannten die tiefen Ungleichheiten zwischen verlassenen ländlichen Gebieten und überfüllten städtischen Zentren, die mit sozioökonomischen und ökologischen Herausforderungen konfrontiert sind. Dieses Bewusstsein trieb sie dazu, Lösungen zu suchen und führte sie in armutsgeprägte Regionen in Lateinamerika, Asien und Südafrika.
Sie gründeten die ES VICIS Stiftung in Basel und starteten ihr erstes Pilotprojekt in Argentinien. Engagiert für die Revitalisierung gefährdeter ländlicher Gebiete, erkennen sie, dass eine solch komplexe Mission die Zusammenarbeit mit dem öffentlichen und privaten Sektor erfordert. Dabei erhielten sie Unterstützung von der Schweizer Regierung durch die Schweizer Botschaft in Argentinien.
Schlüsselpersonen wie Johannes Matyassy—ehemaliger Schweizer Botschafter in Argentinien und stellvertretender Staatssekretär im EDA—spielen eine entscheidende Rolle in ihren Bemühungen. Seit 2018 ist er Mitglied des Vorstands und mittlerweile Präsident, und er überbrückt Perspektiven und leitet die Stiftung mit unschätzbaren Einsichten.
Meilensteine unserer Reise
2016-2019
PILOTPROJEKT IN ARGENTINIEN
Kooperation mit der Schweizer Botschaft in Argentinien
Auswahl eines von Schweizer Kolonien gegründeten Dorfes – Übereinstimmung der Werte
Plädoyer und Zusammenarbeit mit der lokalen Regierung: Provinz / Kanton - Gemeindeebene
√ MODELLVALIDIERUNG
Beweis des Konzeptes zur Revitalisierung und Repopulation
6-Phasen Modell - Zeitpläne
2019-2020
BEWERTUNG DER SCHLÜSSELHERHERAUSFORDERUNGEN FÜR DIE SKALIERUNG
Gelerntes
Phasen der Revitalisierung und Repopulation
Identifikation der wichtigsten betrieblichen Herausforderungen und digital unterstützter Lösungen: Bewertungsmatrix; Herausforderungen der Datenverarbeitung; Matching-Plattform
√ MODELL IN DER SKALIERUNG DEFINIERT
Kooperation und Wissensaustausch unterstützt durch das Betriebssystem
Wichtige digitale Werkzeuge identifiziert
Erste Skalierung in Argentinien
2021-2022
ENTWICKLUNG DER MATRIX, DES SYSTEMS UND DES HANDBUCHS FÜR VERFAHREN
Interne Entwicklung für das skalierbare Modellmanagement: Bewertungsmatrix zur Festlegung von Baselines; Anpassung von Salesforce für effizientes Datenmanagement; Handbuch für Verfahren für effektiven Wissenstransfer
Laufendes Plädoyer: Zusammenarbeit mit der lokalen Regierung; Erstellung von Gesetzen zur Revitalisierung und Repopulation von Gemeinden; Medienstrategie
√ ENTWICKLUNG ABGESCHLOSSEN
Bewertungsmatrix
Angepasstes System MVT
Handbuch der Verfahren
2022-2024
TEST DER MATRIX UND DES SYSTEMS IM KOOPERATIONSMODELL
Modell in fünf Gemeinden parallel skaliert: Gemeinsames System mit lokalen Partnern;
Transfer von Wissen und Teilen des Systems im Kooperationsmodell: Schulung von insgesamt 15 Personen (lokale Experten und Veränderungsagenten) zur Revitalisierung von fünf Gemeinden; Teilen des Handbuchs der Verfahren und Best Practices
√ MODELL IN DER SKALIERUNG GETESTET
Betriebssystem
Lokale Schulungen für den Wissenstransfer zur Beschleunigung des Einflusses
2024-2027
SKALIERUNG IN NEUEN KONTEXTEN
Südafrika: Unterstützung durch die Botschaft; Unterstützung der lokalen Regierung
Schweiz: Kooperation mit den Kantonen; Kooperation mit den Gemeinden
Plädoyer und Zusammenarbeit mit der lokalen Regierung: Provinz / Kanton; Gemeindeebene; Medienstrategie
√ MODELL IN DER SKALIERUNG IN NEUEN KONTEXTEN
Projekt für Südafrika in Eastern Cape erstellt
Kommunikationswerkzeuge für die Schweiz zur Projektakquisition entwickelt
Die Reise im Detail
2009-2013
Globales Bewusstsein: Anerkennung der Herausforderungen in der ländlichen und städtischen Entwicklung, einschließlich Ungleichheit und Umweltfragen.
Freiwilligenarbeit in städtischen Gebieten: Zusammenarbeit mit der Ameropa-Stiftung in benachteiligten Stadtvierteln.
Herausforderungen in ländlichen Gebieten: Beobachtung von Ungleichheiten und verschiedenen Problemen in ländlichen Gebieten, die durch die Technifizierung der Landwirtschaft und andere wirtschaftliche und umweltbedingte Faktoren verursacht wurden.
Globaler Kontext
Urbanisierungsprobleme: Rasches städtisches Wachstum führte zu sozioökonomischen Problemen, unzureichender Infrastruktur und hoher Arbeitslosigkeit; die massive Migration in die Städte galt als unumkehrbar (laut UN im Jahr 2009).
2013
Akademische Studien: Mitbegründerin Cintia Jaime trat in Kontakt mit Prof. Georg von Schnurbein am Zentrum für Philanthropie in Basel.
Forschung zur Migration: Untersuchung der Präferenz städtischer Bewohner für prekäre Lebensbedingungen; nur 9 % der argentinischen Bevölkerung lebten noch in ländlichen Gebieten. Globale Projektionen der UN deuten darauf hin, dass bis 2050 66 % der Weltbevölkerung in Städten leben werden.
Projektidee: Konzept zur Revitalisierung ländlicher Gemeinden angesichts eines globalen Urbanisierungstrends.
Argentinien als Pilotprojekt: Das Land erlebte seit Jahrzehnten eine massive Migration in städtische Gebiete. Im Jahr 2013 lebten nur noch 9 % der Bevölkerung in ländlichen Gebieten.
2014
Einbindung von Stakeholdern: Veranstaltung „SwissVision“ an der Di Tella-Universität mit Unterstützung des Schweizer Botschafters Johannes Matyassy sowie verschiedener wichtiger Stakeholder aus dem privaten und zivilen Sektor.
Diagnose in Santa Fe: Bewertungen in 14 Dörfern durchgeführt, um den Mangel an Dienstleistungen, Produkten und lokalen Investitionen festzustellen.
Innovation durch Remote-Arbeit: Die Stiftung führte Remote-Arbeit ein, wodurch Teams in der Schweiz und in Argentinien effektiv über Videokonferenzen zusammenarbeiten konnten.
Globaler Kontext
Während die „Smart Cities“-Initiative die städtische Technologie vorantreibt, fehlen ländlichen Gebieten die notwendigen Investitionen. Der Fokus auf die Landwirtschaft begrenzt die Vielfalt der Wirtschaft und treibt die Abwanderung der Jugend aus diesen Regionen voran.
2015
Pilotprojekt-Start: Das Pilotprojekt wurde mit der Auswahl von Colonia Belgrano in Argentinien gestartet, was den Beginn der praktischen Umsetzung markierte.
Stärkung der lokalen Jugend: Die Dorfunterstützungskommission wurde eingerichtet, um Jugendliche zu stärken.
Gründung der ES VICIS-Stiftung: Die ES VICIS Stiftung wurde gegründet, es erfolgte die Einführung eines Logos und einer ersten Website zur digitalen Präsenz.
Programm- und Evaluationsunterstützung: Ein Arbeitsmodell in sechs Phasen wurde entwickelt, das die Stiftung leitete, sowie die Einführung des Programms „Willkommen in meinem Dorf“ zur ländlichen Revitalisierung. Carla Della Maggiora war entscheidend an der Strukturierung der Evaluationsindikatoren beteiligt, um die Wirksamkeit zu verbessern.
Akademischer Erfolg: Cintia schloss ihre Dissertation über Wirtschaftsmigration und urbane Demografie ab und vertiefte ihre Erkenntnisse über die sozioökonomischen Probleme der Urbanisierung.
2016
Stiftung und Start: Die ES VICIS Stiftung wurde am 1. März mit persönlichen Mitteln von Cintia und Daniel gegründet, und das Pilotprojekt wurde am 4. März an der Di Tella-Universität und in Colonia Belgrano gestartet.
Gemeindeermächtigung: Eine Dorfunterstützungskommission wurde mit lokalen Jugendlichen eingerichtet, über 50 Geschäftsmöglichkeiten wurden identifiziert und ein öffentlicher Aufruf zur Umsiedlung über das Programm „Welcome-Business-Home“ gestartet.
Programmantwort: In vier Wochen bewarben sich 20.000 städtische Familien für das ES VICIS-Programm, was zu einem Auswahlprozess für 1.800 vorselektierte Familien von Juni bis August führte.
Unternehmertraining und Erfolg: Das Training für städtische und lokale Unternehmer fand von September bis November statt, was dazu führte, dass die erste Familie mit vier Kindern im Dezember ein Haus mietete und ein Geschäft eröffnete.

2017
Umsiedlungserfolg: Im Januar und Februar siedelten sechs weitere Familien ins Dorf um und gründeten ihre Unternehmen.
Internationale Anerkennung und Engagements: Die ES VICIS Stiftung erhielt den ersten Preis der Banco Galicia für nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung und erlangte große Medienaufmerksamkeit mit über 50 Auftritten. Cintia und Daniel hielten Vorträge beim World Resources Forum, und BBC Mundo besuchte Colonia Belgrano.

2018
Positive Ergebnisse und internationale akademische Anerkennung: Das Projekt hatte positive Auswirkungen auf das Leben von Kindern, wobei bei chronisch kranken Kindern nach der Umsiedlung kein Stress mehr festgestellt wurde. Es wurde als erfolgreicher Fall in Salamanca und Utrecht präsentiert.
Erkundung der Expansion in anderen Ländern und Unterstützungsinitiativen: Erkundungsreisen nach Kolumbien und Bangladesch bewerteten die Skalierungsmöglichkeiten des Projekts. Constanza Lisdero trat dem Team bei und sammelte 50.000 CHF über eine Crowdfunding-Kampagne, um Projekte in Argentinien zu finanzieren.
2019
Erfolgreiche öffentliche und private Investitionen: Die öffentlichen und privaten Investitionen in Colonia Belgrano wurden erfolgreich abgeschlossen und ermöglichten es 20 Familien (15 städtischen und 5 lokalen), Hauseigentümer zu werden. Diese Investitionen stellten die notwendige Internetverbindung und Infrastruktur bereit, um das Geschäfts- und Sozialwachstum zu unterstützen.
Wirtschaftswachstum und Medienerkennung: Familienunternehmen florierten und trugen zu einem bemerkenswerten Wachstum des Immobilienmarktes bei. Es gab umfangreiche Medienberichterstattung, in der die Aussagen von Familien und Nachbarn über 100 Mal veröffentlicht wurden.
Globales Engagement: Die Gründer wurden zur UN eingeladen und teilten ihre Fortschritte während „SDG 11 in Focus“ und des Welt-Habitat-Tags.
2020
Hohe Nachfrage mit Anerkennung von Universitäten und Medien: Das Programm zog wöchentlich 300 städtische Familien und 7 Dörfer an und erhielt Einladungen von Universitäten sowie umfangreiche Medienberichterstattung mit über 300 Auftritten.
Bereit für Wachstum: Operative und technologische Fortschritte: Die Stiftung entwickelte ein internes Skalierungsmodell und passte Module für die Projektimplementierung im großen Maßstab an, unter Nutzung des globalen CRM-Leaders Salesforce. Als Reaktion auf die Pandemie wurden Teleworking-Modelle und Technologien zu 100 % mit Gemeinden und Stakeholdern übernommen, was die operative Effizienz steigerte.
Globales Engagement und beratende Rolle: Die ES VICIS Stiftung wurde Beraterin der Regierung und unterstützte gesetzgeberische Initiativen in Argentinien. Es gab wachsende Interessen seitens Stakeholdern in 20 Ländern weltweit.
Panelistin - Webinar „Depopulate Cities To Promote a Better and Sustainable Quality of Life for All“ – Lightning Lab: Climate Kick Event
2021
Erste Skalierung in Argentinien: Die erste Expansionsphase in Argentinien umfasste die Auswahl von fünf Dörfern in Santa Fe aus einem Pool von 70. Diese Initiative wurde durch den Gewinn eines nationalen Wettbewerbs zur Wiederbesiedlung ländlicher Gebiete unterstützt, wobei 70 % der finanziellen Mittel für das Projekt gesichert wurden.
Plattformanpassung und Wissensaustausch: Die Anpassung der „Willkommen in meinem Dorf“-Plattform wurde abgeschlossen. Darüber hinaus wurden Verfahren und ein Best-Practice-Handbuch entwickelt, um Wissen mit wichtigen Stakeholdern im Land zu teilen.
Globales Engagement: Cintia nahm an der 5Elements India, dem Webinar von Zoho zur ländlichen Renaissance und einem UNITAR-Hackathon teil. Sie präsentierte das „Willkommen in meinem Dorf“-Programm und war als Expertin auf Podiumsdiskussionen mit Vertretern von UN-HABITAT, UNITAR und der FAO beteiligt, um Erkenntnisse zu den Herausforderungen des ländlich-städtischen Gefälles zu teilen.
2022
Globale Advocacy: Die ES VICIS Stiftung nahm am Basler Friedensforum teil, wo Cintia als Panelistin auftrat, und das Team Workshops anbot, um Urbanisierungsprobleme zu adressieren.
Projekte vor Ort: Wir haben in den Phasen 1 und 2 unserer Projekte in Pergamino, Provinz Buenos Aires, und in der Provinz Santa Fe in Argentinien Fortschritte gemacht.
Innovative Werkzeuge und Projektentwicklung: Eine neue Messmatrix wurde in Zusammenarbeit mit der FLACSO-Fakultät für Sozialwissenschaften in Lateinamerika entwickelt.
Akademische Beiträge: Cintia war Mitautorin des Artikels „Transformation der ländlich-städtischen Beziehungen im Kontext globaler Herausforderungen“ mit dem ICOMOS-Berater Arch. Paolo Motta und Prof. Federico Salmeron Escobar von der Universität Granada, was zur akademischen Diskussion über ländlich-städtische Dynamiken beitrug.
Spenderengagement: Start einer neuen Finanzierungsinitiative: Wir starteten unser Mitgliedschaftsprogramm mit 9 Mitgliedschaften während eines Benefizevents und gewannen zahlreiche Unterstützer. Unser Fokus liegt darauf, kleinere, mehrjährige Finanzierungsverpflichtungen zu sichern, um unsere zukünftige Finanzplanung zu stärken.
2023
Revitalisierung von Gemeinschaften durch Schulung von Veränderungsagenten: Wir schulten 20 Veränderungsagenten in zwei Unterstützungskomitees, um die ländliche Revitalisierung zu fördern.
Entwicklung eines Unternehmernetzwerks: Wir starteten das Netzwerk „YO Emprendo en mi Pueblo“, das über 50 Unternehmer in sechs Gemeinden einband. Unsere Bemühungen umfassten Workshops zu Geschäftsmodellen und digitalem Marketing, neun Schulungen und zwei persönliche Treffen. In Zusammenarbeit mit Junior Achievement führten wir drei Jugendprogramme durch – „Ich kann“, „Plane deine Zukunft“ und „Persönliche Finanzen“ – mit 30 Teilnehmern. Außerdem organisierten wir einen Finanzierungsworkshop für 20 Unternehmer ohne Kredithistorie.
Regionalbewertungen: In der Region Santa Fe erstellten wir 450 Berichte für die Datenanalyse und identifizierten über 100 Geschäftsmöglichkeiten zur Revitalisierung von fünf Gemeinden mit fast 10.000 Einwohnern.
Neue digitale Werkzeuge: Wir integrierten neue Salesforce-Module für Projektbewertungen und die Registrierung von Unternehmern. Zudem richteten wir zwei virtuelle Klassenzimmer mit acht Kursen für 30 Benutzer ein.
Internationales Engagement und Präsentationen: Wir präsentierten uns bei drei Veranstaltungen in der Schweiz, darunter beim Master in Business Transformation and Innovation an der WWZ, beim Lions Club Basel Passerelle und beim Lions Club Birseck. Darüber hinaus vertraten wir die ES VICIS Stiftung bei den #BforGoodLeaders2023 in den Niederlanden und waren auf Chacra TV in Argentinien zu sehen.
Skalierung – Internationale Projektevaluation: Wir bewerteten Länder für eine internationale Skalierung und nahmen Kontakt zu Schweizer Botschaften und potenziellen Partnern in Kolumbien, Bangladesch und Südafrika auf. Mit der neuen regionalen Strategie der Schweiz entschieden wir, 2024 mit Projekten in Südafrika und der Schweiz fortzufahren, während Bangladesch und Kolumbien vorerst auf Eis gelegt wurden.