
Anhaltende Verstädterung
Städte bedecken heute rund zwei Prozent der Erdoberfläche. Sie verbrauchen 75 Prozent der weltweit produzierten Energie und stossen 80 Prozent aller Treibhausgase aus. Die Verstädterung nimmt weltweit unvermindert zu. Heute leben mehr als 50 Prozent der Weltbevölkerung in Städten. Die Prognose sagt, dass bis 2050 fast 70 Prozent der Weltbevölkerung in urbanen Lebensräumen wohnen wird. Die stetig zunehmende Verstädterung führt zu einem Ungleichgewicht im globalen Gefüge. Die Folgen für die Umwelt sind unübersehbar. Während sich der Trend zur Verstädterung in den westlichen Ländern – hier leben bereits 75 Prozent in urbanen Regionen – etwas verlangsamt, schreitet er in den BRICS-Staaten, Schwellen- und Drittweltländern ungehindert voran.

Landflucht
Die Landflucht hat weltweit ähnliche Auswirkungen. Junge Menschen ziehen in die Städte auf der Suche nach Bildungs- oder Arbeitsmöglichkeiten, was zu einer alternden ländlichen Bevölkerung und einem Mangel an qualifizierten Arbeitskräften für lokale Unternehmen führt. Der dramatische Abbau von Infrastruktur, Kultur, Detailhandel und öffentlichem Verkehr bringt einen Teufelskreis in Gang, denn noch mehr Menschen ziehen weg. Infolgedessen werden wichtige Investitionen und Dienstleistungen wie Gesundheitsversorgung, Bildung und Infrastruktur weiter beeinträchtigt, und Erzählungen über die Vertreibung von Gemeinschaften verstärken sich.
Es gibt jedoch latente, ungenutzte Möglichkeiten und Engpässe bei Produkten und Dienstleistungen, die die sozioökonomische Entwicklung vorantreiben könnten. Darüber hinaus gibt es zahlreiche lokale Programme und Unterstützungsinitiativen, die angeboten werden könnten, aber ein Mangel an lokaler Kohäsion und organisatorischer Struktur in den Gemeinschaften erschwert es ihnen, diese Ressourcen zu erhalten. Um dies zu erreichen, muss zunächst Vertrauen und soziale Kohäsion aufgebaut werden.
Die Schweiz
In der Schweiz findet eine ausgeprägte Binnenwanderung statt. Jede Person ändert in ihrem Leben durchschnittlich 7,5-mal den Wohnsitz. Als hochentwickeltes westliches Land schwächt sich der Trend zur Verstädterung in der Schweiz leicht ab. Dennoch stehen strukturschwache ländliche Regionen, bspw. Berggebiete, vor grossen Herausforderungen. In der Schweiz leben heute 85 Prozent in städtischen Gebieten. Junge Menschen ziehen in städtische Regionen. Dort gibt es mehr Arbeitsplätze und höhere Löhne. Umgekehrt fehlen den Regionen dann die Arbeitskräfte, um sich wirtschaftlich weiterzuentwickeln. Dies verschärft den ohnehin fortschreitenden demografischen Wandel hin zu einer überalterten ländlichen Gesellschaft. Strukturschwache Regionen bieten wenige Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten und die geografisch peripher gelegenen Gemeinden verfügen über eine schlechtere oder veraltete Infrastruktur. Sei es bei der Mobilität, den Schulen, der Gesundheitsversorgung oder bei den kulturellen und sozialen Einrichtungen.
Ausserdem kommt es in der Schweiz zu einer Abwanderung aus attraktiven Tourismusgebieten, da die Anwohner sich die dort angebotenen Wohnungen nicht leisten können. Dieses Phänomen führt zu einem demografischen Ungleichgewicht, das sowohl die lokale Wirtschaft als auch die nachhaltige soziale Entwicklung negativ beeinflusst.
Die Schweiz ein Einwanderungsland
2023 zählte die Schweiz 8’738’791 Einwohner:innen. 25 Prozent Ausländer:innen und 75 Prozent Schweizer:innen. Die Schweiz hat – nach Japan – die zweithöchste Lebenserwartung weltweit. Durchschnittsalter bei Frauen 85,9 Jahre, bei Männer 81,9 Jahre.
ES VICIS strebt eine Lösung für eine ausgewogene, demografische Bevölkerungsverteilung an, die den Menschen eine Perspektive bietet und mit der Natur im Einklang steht.
Dazu hat ES VICIS das Sechs-Phasen-Modell und die Programme
«Willkommen in meinem Dorf», «Business» und «Home» entwickelt.
